uffizien saal 35 michelangelo und die florentiner
Direkt gegenüber dem Eingang hängt das Tondo Doni, wohl eines der berühmtesten Gemälde der gesamten Sammlung und Werk des jungen Michelangelo.
Es stellt die heilige Familie dar, wobei die Madonna sich umdreht, um das Jesuskind aus den Armen Josephs zu nehmen. Besonders beachtenswert ist einerseits das breitgefächerte Farbspektrum, das die späteren Maler des Manierismus inspirierte und andererseits die Bewegung der Figurengruppen, sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund, die sich durch eine geradezu bildhauerische Anmut auszeichnen. Dieser dem Michelangelo eigene Stil sollte in weiterer Folge viele Anhänger finden.
An den Wänden hängen Werke von Fra Bartolomeo und Mariotto Albertinelli, Vertreter der sogenannten Sc
hule von San Marco, deren Kunst im Zeichen der Andacht steht und durch das Gedankengut Savonarolas beeinflusst wurde.
Es sind auch einige Gemälde von Alfonso Berruguete zu sehen, der es wie sonst keiner seiner Zeitgenossen verstand, die künstlerischen Neuerungen des Michelangelo umzusetzen. Dies wird vor allem in seiner Madonna mit Kind und in seiner Salome deutlich.
Der Raum beinhaltet auch Werke von Franciabigio und Andrea del Sarto, welche aus dem Museum von San Salvi stammen. In der Mitte des Saals befindet sich eine Skulptur der schlafenden Ariadne, römische Kopie (3. Jahrhundert) eines hellenistischen Originals, die 1787 von der Villa Medici in Rom nach Florenz gebracht wurde.