Geschichte der Galerie der Uffizien: Das 18. Jahrhundert
Kernpunkt der Geschichte der florentinischen Sammlungen war das Jahr 1737, als am Ende der Dynastie die letzte Erbin der Medici, Anna Maria Luisa Kurfürstin von der Pfalz, beim Übergang der Toskana unter die Herrschaft von Lothringen ein Abkommen vereinbarte, dank dessen die für das öffentliche Vergnügen genutzten Kunstwerke, welche Besucher in die Stadt lockten, die Stadt Florenz nicht verlassen durften.
Mit Ankunft der Lothringischen Familie wurden eine Änderungen vorgenommen und der Geschmack der Neoklassik des 18. Jahrhunderts zeigte sich im Bau der Treppenaufgänge und Vestibüle. Es kam zu vielen Erweiterungen, Verlegungen der Werke (die wissenschaftlichen Instrumente wurden beispielsweise zusammen in einem dafür vorgesehenen, neuen und heute noch existierenden Museum „La Specola“ gesammelt) und leider auch Verkäufen, wie im Falle der Waffenkammer. Andererseits verlagerte die neue Epoche die Aufmerksamkeit auf andere künstlerische Ausdrucksweisen wie die archäologischen Stücke. Zu diesem Zeitpunkt wurde die weltberühmte Niobidengruppe aus Rom in einen eigens dafür eingerichteten Saal gebracht und bildete somit das Pendant des 18. Jahrhunderts für die Tribuna aus dem 16. Jahrhundert.
Am Ende des Jahrhunderts musste die Galerie die Plünderungen Napoleons hinnehmen, während der Direktor Tommaso Puccini sehr gekonnt bei der Verteidigung der Werke vorging, welche ab 1815 glücklicherweise wieder in die Heimat kamen.